Ina´s Storytelling Vol 4

1. Der Träumer

Paul ist ganz versunken. Seine Lieblingsmusik auf den Ohren geht er seinen Tagträumen nach.
Er träumt von Urlaub, von unbeschwerten Tagen, von schönen Ausflügen mit seinem Cabrio, von Treffen mit Freunden, Picknick ….

“Dudeldidu, dudeldidu … what a feeling …. I am dreaming …. dudelidu, lidu, lidu ” dröhnt es aus seinen Kopfhörern.

So sitzt er da gemütlich an seinem Tisch, die Sonne scheint ihm warm ins Gesicht.

Was er nicht weiß ist, dass er dabei heimlich beobachtet wird!

Von einem unbekannten Wesen mit einem Art Fernrohr vor dem Auge, mit dem es Paul ganz nah heranzoomen kann.

Das unbekannte Wesen wundert sich über diesen dusseligen Menschen, der da einfach so an seinem Tisch rumsitzt und nichts, so gar nichts macht. Warum konnte er nicht einen spannenderen Auftrag bekommen, als diesen Langweiler hier zu beobachten. Die anderen hatten bestimmt schon viel mehr zu berichten. Was sollte er in seinen Artikel bloß schreiben??

Er zoomt näher und Paul größer heran. Ah! Er hat etwas auf den Ohren. Was hört er da wohl? Und warum lächelte er dabei so fröhlich und glücklich?

2. Zwei

Plötzlich ändert sich das Licht. Eine Wolke? Was für eine Wolke kann so einen Schatten erzeugen?
Das, was noch eben verborgen war, steht jetzt mitten im Licht.
Paul wundert sich, dreht sich um und bekommt einen riesen großen Schreck. Er springt auf, der Kopfhörer fällt herunter und während er nach ihm greift, bleibt er mit der Hand an der Tischkante hängen.
Ein blutiger Daumen, ein unbekanntes Wesen. Paul schreit vor Schreck laut auf.
Der Unbekannte steht ganz still da. Wer beobachtet hier eigentlich noch alles wen? Und was soll das mit dem Licht?

3. Versuch

Zuerst der Daumen, beschließt Paul, und geht in die Küche, um seinen Daumen unter dem Wasser abzuwaschen. Da er immer noch leicht blutet, wickelt er ihn kurzerhand in ein Taschentuch.

Jetzt der Unbekannte! Ob er wohl noch im Wohnzimmer rumsteht? Paul schaut vorsichtig durch die Tür. Tatsächlich! Da steht er noch, der dumme Hund! Irgendwie seltsam der Typ. Fast als wäre er ein Außerirdischer. Oder etwa ein Android? Sollte er ihn ausspionieren?

Genug, der Spekulation! Paul fasst sich ein Herz und betritt das Wohnzimmer. Energisch bedeutet er dem Unbekannten, dass er sich mit ihm an den Tisch setzt. Immerhin bewegt er sich. Das Licht wandert mit dem Unbekannten. Als wenn er besonders beleuchtet würde. Ein bisschen muss Paul schmunzeln, so wie der Unbekannte (Auch ein dämliche Bezeichnung für das Wesen, denkt Paul. Er würde ihn einfach Robin nennen.) nun am Tisch saß, sah es so aus, als säße er zum Verhör von der Lampe besonders angestrahlt. 🙂

Robin schaut recht mürrisch. Und schweigt. Ob Robin überhaupt sprechen konnte und seine Sprache verstand, überlegte Paul.

Der Unbekannte wundert sich über Paul. So ein Trottel, denkt er. Hat sich vor Schreck den Daumem blutig geschlagen. Und was will er nun von ihm. Warum schaut er ihn so erwartungsvoll an? Er würde ihm gar nichts erzählen! Da kann er lange darauf warten. Sicherlich fragt er sich, wo er herkommt. Hehe! Wenn der wüsste, dass ihn so ein paar Pseudo-Forscher aus Versehen bei einer Panne mit ihren Versuchen im Labor geschaffen hatten. Die beiden Forscher waren nämlich eines Abends beim Aufräumen ihres Arbeitsplatzes an ein Reagenzglas gestoßen und hatten einen Domino-Effekt ausgelöst und viele chemische Flüssigkeiten waren aus Erlenmeyerkolben zusammengeflossen … und Boam!!! Mit einem großen Knalleffekt war er aus den Flüßigkeiten hervorgekommen … Nun wollte er diese Menschenwesen besser verstehen.

Aber dieses Examplar da vor ihm verhielt sich doch sehr seltsam, musste er sagen.

4. Hiergeblieben!

1 “Ich habe es voraus gesehen!”
2 “Was, den einen Dussel oder den anderen Dussel?”
1 “Nein, dass es lustig würde, unser Versuch.”
2 “Ein kaputter Finger und ein überforderter Forscher?”
1 “Immerhin ein Anfang!”
2 “Ja, mal sehen wie es weitergeht.”

Ein merkwürdig aussehender Mann mit Hut findet plötzlich die Aufmerksamkeit von Paul und dem Unbekannten.
Er trägt einen schwarzen Umhang und es scheint so, als kommen leise Stimmen aus seinem Mantel.

1 “Wir greifen in unser eigenes Experiment ein!”
2 “Na und, gab es einen Plan?”
1 “Haben wir doch nie.”
2 “Stimmt!”
1 “Dann machen wir einfach weiter.”
2 “Falls endlich mal was geschehen würde!”

Paul kann nicht folgen, aber der Unbekannte scheint die Situation jetzt zu verstehen. Er holt einen Zettel aus der Tasche hält ihn hoch, lacht und zündet ihn an.

1 “Was macht der da?”
2 “Das kann doch nicht sein!”
1 “Halte ihn auf!”
2 “Wie denn?”
1 “Zu spät!”
2 “Das war unser Universal-Rückflugticket!”

5. Fluchtversuch

Paul ist vollkommen verwirrt. Wo kommen die Stimmen her? Was heißt hier Rückflugticket? Wohin? Waren Außerirdische auf der Erde gelandet? Und was für ein Versuch? Wer war der Unbekannte? Ihm schwirrte der Kopf vor lauter Fragen ….

1 “So ein Mist!”
2 “Psst …. “
1 “Was?”
2 flüstert ihm zischen zu: “Nicht so laut!! Du musst ganz unschuldig tun.”
2 “Ich habe hier etwas!”

Unauffällig gibt er einen Zettel an 1.

1 “Was ist das?” flüstert er nun zurück.
2 “Ein Plan …. Hatte ich zur Sicherheit mitgenommen.”
1 “Was für einen Plan?”
2 “Wie wir hier rauskommen ….”
2 “Wir müssen nur eine Schaufel finden. Und die richtige Stelle.”

Plötzlich herrscht Stille. Paul kann nichts mehr hören von diesem seltsamen Mann im Umhang. Nur der Unbekannte sitzt immer noch an seinem Tisch und beobachtet ihn sehr fokussiert durch sein Teleskop-Auge.

Draußen breitet der Mann seinen Umhang aus – fast so wie Flügel und sie heben ab und schweben durch die Nacht, sehen aus wie eine Fledermaus, eine Schaufel, die sie eben aus Pauls Schuppen mitgenommen hatten wie ein Besen zwischen die Beine geklemmt.

1 “Schau mal auf dem Plan, wo genau wir hin müssen. Aber nicht fallen lassen!!”
2 “Wow, das ist ja wie eine elektronische Karte! Ein blinkendes Kreuz. Ist das der Ort, woe wir hin müssen?”
1 “Wahrscheinlich. Bewegt sich das Kreuz? Wenn nicht, wird es das Ziel sein.”
2 ” Ah ok, jetzt sehe ich es. Das Kreuz ist fest und hier bewegt sich ein Punkt. Das sind wahrscheinlich wir. Du musst Dich jetzt mehr links halten.”
2 “Da hinten, da ist es!!”

Sie landeten etwas ruckelig und suchten die Stelle und beginnen zu graben.

6. Einsammeln

“So, die sind erstmal beschäftigt” sagt der Unbekannte zu Paul und zwinkert ihm zu. “Zeit was zu erledigen!”
Paul schaut ihn fragend an, aber er bekommt kein Wort heraus.
Der Unbekannte steht auf und schaut sich länger um, so als würde er mit seinem Teleskopauge die Umgebung absuchen. Endlich scheint er gefunden zu haben, wonach er gesucht hat: “Da hinten, da müssen wir hin!”
Mit einem merkwürdig aussehenden Gerät in der Hand zeigt er in die Ferne oder in die Nähe, Paul kann es nicht beurteilen.
“Ein Walkie-Talkie. Wir müssen da vorne hin gehen und dann mit jemandem sprechen. Walkie, Talkie.”
Paul versteht zwar nichts, aber er folgt einfach den überzeugenden Argumenten.

Nach einer kurzen Wegstrecke bleibt der Unbekannte vor einem Straßenablauf stehen. “Wie Pennywize, nur nicht so gemein. Und viel besser getarnt!”
Hinter dem Deckel kommen zwei Augen zum Vorschein. “Schlau, wie ihr die beiden abgelenkt habt. Lasst uns jetzt endlich vorankommen!”.

Der Unbekannte hebt den Straßenablauf hoch und steckt ihn sich in die Tasche. Paul reibt sich die Augen – es gibt kein Loch in der Straße wo eben noch der Deckel lag…

7. Der Mensch

Unterdessen gruben die beiden anderen ganz munter vor sich hin.

1 “Puh!! Ganz schön anstrengend diese Buddelei!! Nach was graben wir eigentlich hier?”
2 “Stell nicht so viele Fragen. Mach einfach weiter!”
1 “Du könntest auch mal helfen!”
2 “Wir haben nur eine Schaufel, wie Du weißt.”
1 “Kein Problem. Ich gebe Dir die Schaufel gerne.”
2 “Jetzt hör auf zu jammern. Wir haben nicht viel Zeit.”

Ein Schrei!!

1 “Oh Gott!! Hier liegt jemand! Ist der tot?”
2 “Na hoffentlich. Lebendig unter der Erde wäre auch nicht sinnvoll.”
1 “Wusstest Du, dass wir hier auf einen Menschen stoßen werden?”
2 “Ob es ein Mensch oder ein sonst wie geartestes Wesen ist, wissen wir noch nicht. Das muss noch genauer untersucht werden.”
1 “Was könnte es sein? Sieht aus wie ein Urzeit-Wesen!”
2 “Komm jetzt hier raus. Wir haben gefunden, nach was wir suchten.”

Er klettert aus dem Loch und sie schütteln sich die Hände.
2 “Gut gemacht! Das haben wir doch schon mal sehr gut hinbekommen.”

8. Zwei Buddeln

“Hey, was machen Sie da!?” ruft plötzlich jemand. Die beiden drehen sich … Rum.
“Keine Bewegung! Mitkommen!”
“Beides?” fragen die beiden. Sie können nicht anders.

Der Unbekannte hat einen Polizisten aus der Tasche gezogen und sich mit Paul hinter einem nahem Baum versteckt (der auch eben noch nicht da war).

Zu einer fast täuschend echt aussehenden Polizeistation müssen die beiden Eben-Noch-Grabenden dem Beamten folgen.
“Das wird sie erst einmal für mindestens zwei Stunden beschäftigen” flüstert der Unbekannte Paul zu.
Paul kann nicht folgen.
“Nun: erkennungsdienstliche Behandlung, Fingerabdrücke, Fotos, warten auf den Anwalt, das ganze übliche Verfahren. Habe ich mal im TV gesehen.”
Paul zuckt mit den Schultern. Es ist vielleicht noch nicht ganz klar, wer hier verrückt ist.

“Jetzt wollen wir doch mal sehen, was die zwei meinen, gefunden zu haben…”

9. Von einem anderen Stern

Der Unbekannte zieht an Paul, so dass er ihm dann irgendwie widerwillig folgt. Sie nähern sich dem Erdloch und blicken hinein. Paul springt vor Schreck zurück.

“Da liegt ja einer!”, sagt Paul.
“Ja, jetzt mach nicht so ein Geschrei! Sonst merken die zwei noch, dass wir hier gerade ihren Fund bestaunen!”
“Was machst Du da”, fragt Paul etwas nervös.
Der Unbekannte steigt in das Loch hinein und holt etwas aus seinem Körper. Er schien irgendwie immer alles dabei zu haben, denkt Paul so bei sich. Nun sah er, was der Unbekannte vorhatte. Er nahm auch die Fingerabdrücke des Wesens in dem Loch. Sobald er den Abdruck hatte, hielt er sein Messgerät nach oben in die Luft. “Pling” – Das Ergebnis war da. Und der Unbekannte schien ganz aus dem Häuschen.

“Habe ich es doch gewusst!! Diese zwei Idioten dahinten hatten einen geheimen Auftrag!! Sie sollten den Beweis, dass es Leben außerhalb der Erde gibt, zurückholen! – Das hier Paul, ist kein Mensch! Das ist ein Wesen von einem anderen Stern. Zu dumm für die Zwei, dass ich die Rückfahrkarte von den beiden verbrannt habe. Hehe …. da müssen sie nun sehen, wie sie wieder zurückkommen.”

Paul ist begeistert. Er ist Zeuge einer unglaublichen Entdeckung. Wer hätte das gedacht. Und wie er da so in diesem seligen Gefühl schwelgt gibt es einen riesen Donnerschlag gefolgt von vielen, vielen Blitzen ….
Paul muss seine Augen schließen und sich die Ohren zuhalten, so grell ist es. Zzzischhh ….

Und dann ist es plötzlich ganz still. Vorsichtig macht er seine Augen auf. Er steht an einer Weggabelung und sonst ist nichts um ihn herum. Er reibt sich verwundert die Augen und schaut noch einmal. Nichts erinnert an den Unbekannten, das gebuddelte Loch, alles weg …..

Ganz so als hätte er alles nur geträumt!

(Grundlage: Action und Mystery Würfel, der andere wählt zwei Würfel aus, die man verwenden muss)

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