Frank und der Schrank
1. Hilfe!
Klaus schaut mit seinem Fernglas aus dem Fenster raus.
Klaus sieht einem Mann zu. Der Mann heißt Frank.
Frank schiebt einen schweren Schrank.
Niemand hilft Frank.
Der Schrank ist schwer und Frank strengt sich sehr an dabei.
“Das schafft er nicht bei dem Gewicht!”
Frank flucht und Klaus versucht
nur zuzuschauen.
“Ich gehe jetzt helfen, denn ich hatte auch mal so einen Schrank.”
2. Die Krabbe
Frank ist sehr dankbar. Obwohl der Klaus sonst irgendwie seltsam ist. Schaut ständig mit dem Fernglas aus dem Fenster. Als wenn es hier schon viel zu sehen gäbe. Aber vielleicht kann er ja ganz in die Ferne schauen.
Was soll´s. Der Schrank ist wirklich zu schwer. Und alleine schafft er das nicht.
Ohne Worte packt der Klaus direkt an. Scheinbar hat er viel Kraft. Er hebt ihn hoch. Er geht schnell. Frank kommt kaum mit. Klaus läuft vorne und Frank hinten. Ganz abrupt bleibt er stehen, der Klaus. Und rumst mit seinem Hintern gegen den Schrank. Da fällt der Schrank. Klaus fällt noch obendrauf. Auf den Frank! Und der Frank ist platt. Da liegt er nun. Klaus versucht den Schrank von Frank zu ziehen. Und als er ihn da so reglos liegen sieht, da fällt er Ohnmacht, der Klaus.
Als er wieder zu sich kommt, da sieht er noch die Vögelchen schwirren. Er traut sich kaum an die Stelle zu schauen, wo der arme Frank liegt. Aber es muss sein. Er setzt sich auf und sammelt Mut und schaut hinter sich. Doch nichts! Kein Schrank, kein Frank …. nur eine Riesenkrabbe läuft verwirrt über die Stelle. Wie kommt die hier her? Bis zum Meer war es doch sehr, sehr weit …. Und was ist mit Frank? Hatte er das nur geträumt?
3. Was tun
Schrank, Frank, Krabbe.
Schrank, Frank, Krabbe.
Schrank, Frank, Krabbe.
Schrank…
Der Mann, der auf der Straße sitzt und offenbar unzusammenhängende Wörter permanent vor sich her spricht, hat eine kleinere Menschenmenge angezogen.
Im Kreis stehen sie um ihn herum.
Jemand hat wohl einen Arzt gerufen, der versucht, Klaus anzusprechen.
Klaus ignoriert ihn einfach.
Es fängt an zu regnen, und als ob das eine Bedeutung hätte, kommt Bewegung in die Menschenmenge.
Einen Mann im Trockenen auf der Straße sitzen zu sehen ist möglicherweise irritierend aber anscheinend doch nicht so schlimm. Aber im Regen — das ist zu viel.
Der arme Arzt soll endlich was tun! Angestrengt denkt er nach, was wohl am besten (für ihn) wäre. Davonlaufen? Weitere Hilfe holen?
Seine Gedanken schweifen ab, viel lieber wäre er jetzt ganz woanders, zum Beispiel bei seinem Lieblingshobby, dem Klettern. Da hatte er auch schon mal jemanden erlebt, der durch ein kleines Versehen ein wenig außer Verstandes (wie es scheint) geraten zu sein schien.
Da kommt er auf eine Idee…
4. Graben
Ohne ein Wort zu sagen, steht er mit noch etwas wackeligen Beinen auf und geht zurück zu seinem Haus.
Zurück bleiben der verdutzte Arzt, der ihm sprachlos hinterher sieht und die neugierigen Menschen.
Diese verteilen sich nun langsam wieder auf der Straße und die Menschenmenge löst sich auf.
Klaus geht geradewegs durch seinen Garten hinter das Haus. Da steht ein Schuppen. Er öffnet die Tür und greift sich seine Schaufel. Mit ihr läuft er nun wieder zurück. Zurück zu der Stelle, wo eben noch der Frank, der Schrank und die Krabbe waren. Und er beginnt fröhlich zu graben. Er ist sich sehr sicher, dass er so die Antworten finden würde! Er muss nur tief genug graben, bis er fast am anderen Ende wieder rauskommt.
Der Arzt steht immer noch da rum. Er beobachtet Klaus. Klaus scheint verwirrt zu sein. Also holt er seine Arzttasche und beginnt ebenfalls zu graben, in der Tasche. Er sucht nach einem Medikament. Das will er Klaus geben, gegen seine offensichtlich verwirrten Gedanken, damit sein Verstand wieder klar wird. Er scheint Dinge zu sehen, die nur in seinem Kopf stattfinden. Von ganz tief unten kramt der Arzt nun eine eingedellte Schachtel mit Pillen hervor. Er löst eine aus der Verpackung und geht damit zu Klaus und hält ihm die Pille hin.
Klaus nimmt die Pille in die Hand und betrachtet sie von allen Seiten. Was soll das? Er hält sie für Dünger. Den braucht er ja nicht, er will schließlich nichts pflanzen sondern etwas finden
5. Verzerrt
Klaus: Wirft Pille auf den Haufen Aushub aus Erde.
Arzt: Schaut irritiert.
Klaus: Buddelt weiter.
Arzt: Fragt sich,
Klaus: Buddelt wie ein Wilder.
Arzt: was er hier eigentlich verloren hat.
Erde: Türmt sich hinter Klaus auf.
Klaus: Macht weiter.
Arzt: Macht nichts.
Erde: Blockiert mittlerweile die ganze Straße.
Klaus: Ist durch die erste Schicht durch.
Erde: Wechselt ihre Farbe. Anderes Material weiter unten.
Polizist: Wort zu lang.
Mann: Beschwert sich bei Polizist,
Mann: dass die Baustelle nicht abgesperrt ist.
Polizist: Denkt das auch.
Arzt: Wird für Baustellenleiter gehalten.
Klaus: Buddelt.
Polizist: Verhaftet Arzt.
Klaus: Hat etwas gefunden.
Polizist: Weg.
Arzt: Mit.
Klaus: Klettert aus dem Loch. In der Hand hält er ein kurios aussehendes Gerät. Einen Loco Motor. Mit ihm kann man verrückte Situationen erzeugen. Warum weiß Klaus, was er gefunden hat und warum hat er überhaupt nach etwas gesucht? Das ist ja gerade das Verrückte… Der auf dem kleinen Bildschirm angezeigte Wert ist ziemlich hoch. Schon seit einigen Stunden offensichtlich.
6. Eingang
Klaus grübelt noch. Den Loco Motor in den Händen. Ganz schön schwer. Er muss es abstellen. Er stellt es in das Loch. Und als er das so tut, da bewegt sich etwas. Auf dem Bildschirm erscheinen Blitze und wilde Kurven. Und das Loch beginnt sich so verformen. Treppenstufen bilden sich und eine Art Höhle bildet sich aus dem Loch. Während die Anzeige auf dem Bildschirm langsam etwas zur Ruhe kommt.
Klaus kratzt sich am Kopf. Was war das nun wieder? Irgendetwas zieht in magisch in den Höhleneingang. Er muss dort runter. Er staunt nicht schlecht, was aus seinem Loch geworden ist. Richtige Wege, fast Flure könnte man sagen, wie man sie aus Häusern mit mehreren Mietwohnungen kennt. Ganz hinten am Ende des Flurs ist eine beleuchtete Tür. Kein Schild, keine Klingel, kein Türknopf, nichts. Klaus klopft energisch an diese Tür.
7. Ausgang
Die Türe wird geöffnet. Frank!
Hinter der Türe befindet sich ein Gang, aber nicht geradeaus, sondern wie eine langgezogene Kurve.
Frank gibt Klaus einen Schubs. “Komm! Schnell!”
Er dreht sich um und rennt den Gang entlang und durch den Bogen kann ihn Klaus nicht mehr sehen.
Was soll das nun?
Klaus steht noch unentschlossen am Eingang.
Merkwürdige Geräusche sind zu hören, der Boden bebt leicht und die Luft bewegt sich.
“Klaus, Du musst mir folgen! Es ist höchste Zeit!” schreit Frank so laut er kann.
Frank ist zurückgekommen, packt Klaus und zusammen laufen sie los.
Franks ernste Miene hat Klaus überzeugt. Irgendwas passiert hier.
Links kommt eine Abzweigung. Frank überlegt kurz, dann rennt er weiter geradeaus, soweit man das durch die Kurve geradeaus nennen kann. Klaus folgt hinter ihm. Noch eine Abzweigung links. “Immer rechts halten!” ruft Frank, als wollte er sich selbst davon überzeugen.
Klaus hat längst die Orientierung verloren. Waren sie hier nicht schon vorbeigekommen?
Die Geräusche werden lauter. Frank rennt schneller.
Da! Endlich ein Ausgang!
8. Überraschung
Sie laufen Beide auf den Ausgang zu. Endlich raus hier. Wo auch immer sie sind, denkt Klaus. Frank scheint sich ja irgendwie auszukennen. Der Ausgang ist fast wie ein Tunnel. Frank läuft immer schneller und schneller. “Los Klaus!! Du musst ganz dicht hinter mir bleiben. Schnell!! Gib Gas!” Klaus bekommt Frank an seinem Shirt zum Greifen und sie laufen beide schnell durch das Tor. In der Sekunde rauscht ein Gitter hinter ihnen runter und verschließt sofort den Ausgang. Völlig außer Atem lassen sie sich in das Gras fallen. Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern. “Wo sind wir hier, Frank?”
Doch Frank ist mal wieder wie vom Erdboden verschwunden, falls er überhaupt auf der Erde war … ? Wo ist Frank nun schon wieder hin? An der Stelle an der Frank gerade eben mit ihm noch auf den Boden geplumpst war lag ein Päckchen, bunt eingepackt, ganz schön groß. Er setzt sich auf und nimmt das Päckchen vorsichtig in die Hände und raschelt daran.
9. Zurück
Klaus schüttelt vorsichtig das Paket. Er ist gespannt, was sich darin befindet.
Wo ist Frank? Wo ist der Schrank? Der Arzt? Das tiefe Loch? Die Höhle? Das Labyrinth?
Immerhin, das Paket ist echt. Klaus öffnet es.
Ein Fernglas?!
Klaus steht immer noch am Fenster und schaut durch sein Fernglas mal hierhin und mal dorthin.
Langsam geht die Sonne unter und es gibt nichts mehr zu beobachten.
Ist das alles gar nicht passiert?
Doch, es ist etwas passiert: Klaus hatte sich entschieden, einzutauchen in die Welt, die er sonst nur beobachtet. Hätte er es nur wirklich getan. Er möchte mitmachen!
Vielleicht beim nächsten Mal? Nein. Er weint sich die Augen aus.
Er wirft das Fernglas aus dem Fenster.
Als er aus der Haustüre tritt freut er sich, als er die ganzen kleinen Splitter aus Glas und Kunststoff auf dem Weg liegen sieht.
(Grundlage waren die Story Cubes von “Action”, “Mystery” und “Voyages”, die zu rollierten Türmchen aufgetürmt wurden und man wählte dann auf Basis des oberen Würfel ein Türmchen aus wobei man einen der drei Würfel aussortieren kann.)